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Pyrolyze verwandelt Kunststoffabfälle und Altöl vor Ort in neue Rohstoffe
26
Mai
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Als Kind wollte er Astronaut werden, aber das war laut seinem Lehrer kein Beruf. Unternehmensberater wurde er! Peter Klaren gründete das Unternehmen Pyrolyze zusammen mit seinem Partner Raymundo Hooten. Gemeinsam wollen sie Umweltprobleme auf dezentrale Weise lösen. Nicht durch den Transport von Abfällen, sondern durch deren Umwandlung vor Ort in nützliche neue Produkte.
Im vergangenen Monat haben sie eine mobile Pyrolyseanlage auf den Markt gebracht, mit der sie Altöl in Diesel, Naphtha, Gas und Ruß umwandeln können. Außerdem werden sie demnächst eine Maschine auf den Markt bringen, die Kunststoffabfälle in direkt verwertbare Ressourcen umwandelt. Wie wird dieses Gerät die Welt verändern? Ein Interview mit Peter.
Was ist Pyrolyse?
“Pyrolyse ist eine Technologie, bei der kohlenstoffhaltige Materialien bei hoher Temperatur und ohne Sauerstoffzufuhr in neue Rohstoffe umgewandelt werden. Bei Pyrolyze tun wir dies mit zwei mobilen Maschinen: eine für Altmotoröl und eine für Kunststoffabfälle. Die Altmotorölmaschine kann 350 Liter pro Tag verarbeiten und ist produktionsbereit. Die Maschine für Altkunststoffe ist fertig konstruiert und wird bald 150 Kilo Altkunststoffe pro Stunde verarbeiten. Beide Geräte wandeln ihren Abfallstrom zu 100 % in neue Produkte um: 50 % sauberer Diesel für den Einsatz in Fahrzeugen, 30 % Naphtha als Rohstoff für Rohkunststoffe, 10 % Gas für die Energieversorgung der Anlage und 10 % Ruß für das Pressen von Bodenfliesen.”
Welches Umweltproblem lösen Sie damit?
“Das Problem der ineffizienten und unvollständigen Abfallverarbeitung. Allein in den Niederlanden kann nur etwa die Hälfte aller gesammelten Kunststoffabfälle recycelt werden. Der Rest dient als Brennstoff für Verbrennungsanlagen und ist mit enormen Transportkosten verbunden. Der Energiewert der Verbrennung ist relativ gering und die Verschmutzung relativ hoch. Mit unserer Pyrolyseanlage wandeln wir den gesamten Kunststoffabfall vor Ort in neue, wertvolle Produkte um, ohne dass Emissionen entstehen. Auf diese Weise machen wir die Restströme vollständig zirkulär und sparen tonnenweise CO2 ein, weil wenig Transport erforderlich ist.
Unsere Pyrolyse-Maschine für Motor-Altöl ist besonders für Entwicklungsländer interessant. Dort gibt es niemanden, der das Altöl aus den Autowerkstätten einsammelt, so dass das Zeug einfach in den Boden fließt. Das ist nicht nur schade, sondern verursacht auch eine enorme Umweltverschmutzung. Ein kleines bisschen Altöl kann einen ganzen Fluss verschmutzen. ”
Völlig rund! Wie ist es möglich, dass es Ihre Maschine noch nicht gab?
“Die Technologie der Pyrolyse ist komplex und arbeitet mit extrem hohen Temperaturen. Wenn man dies in großen Reaktoren in zentralem Maßstab umsetzen will, ist die Reaktortechnologie fast unmöglich zu kontrollieren. Deshalb sind viele große Initiativen in diesem Bereich bereits gescheitert. Das Besondere an unseren Maschinen ist, dass wir den Prozess in einem kleinen, dezentralen Maßstab durchführen. Man kann buchstäblich um die Maschine herumgehen und bei Bedarf Teile direkt austauschen. So können wir die Qualität der Produktion ständig optimieren und garantieren. ”
Ist dieser dezentrale Ansatz nicht auch ein Nachteil in der zentral regulierten Abfallwirtschaft?
“Nicht unbedingt. Unser Produkt bietet große Vorteile für Abfallwirtschaftsunternehmen. Weil die Maschine so leicht zu bewegen ist, können Sie sie überall aufstellen, wo Sie wollen: sogar in der Mitte Ihrer Mülltrennungsstation. Wo Sie normalerweise eine Gebühr für die Beseitigung von Kunststoffabfällen zahlen, können Sie jetzt für die Ressourcen, die Sie mit unserer Maschine produzieren, bezahlt werden.
Aber die Entsorgungsunternehmen sind nicht unsere einzigen potenziellen Kunden. Wir sind im Gespräch mit Regierungen, der Lebensmittelindustrie, Unternehmen für Verpackungsmaterial, Chemiekonzernen usw. Wir können die Maschinen problemlos auf einem Anhänger transportieren oder weltweit versenden. Es ist also auch möglich, sie an einem verschmutzten Strand auf Bali zu installieren. Auf unserer Website erhalten wir täglich Fragen aus der ganzen Welt. Das gibt uns die Zuversicht, dass das Konzept funktionieren wird”.
Was kann BeStart für Ihr Unternehmen tun?
“In der ersten Coaching-Sitzung wurden wir vor allem darauf angesprochen, ob wir an alles gedacht haben. Das Fazit war: Ihr habt das Unternehmen gut auf den Weg gebracht. Das Produkt, die Vision, die Strategie und der ROI stimmen. Wir haben 5 potenzielle Kunden für unsere Altölmaschine und ein F&E-Projekt steht an. Gleichzeitig treten wir mit Pyrolyze in einen Prozess ein, dessen Verlauf und Ergebnis wir nicht kennen. Natürlich ist es schön, das Wissen und die Erfahrung von Leuten zu nutzen, die das Spiel schon öfter gespielt haben. Außerdem hoffen wir, über das BeStart-Netzwerk viele nützliche Kontakte zu knüpfen. ”
Wie kann das BeStart-Netzwerk Ihnen helfen?
“Wir suchen nach potenziellen Kunden, die ein Abfallproblem haben und die in der Lösung dieses Problems einen geschäftlichen Nutzen sehen. Wir verwenden eine dreistufige Rakete:
- Prüfung der Abfallstoffe unserer potenziellen Kunden im Labormaßstab. Welche Altöle und Altkunststoffe fallen bei Ihnen an?
- Führen Sie ein Pilotprojekt mit einer kleineren Anlage am Standort des Kunden durch. Tests mit ihren Abfällen werden auf Chargenebene durchgeführt.
- Kauf und Einweisung in die Großanlage zur kontinuierlichen Verarbeitung von Abfallströmen.
Für Interessierte: Auf unserer Website erklären wir die Maschine und den Pyrolyseprozess ausführlich und Sie können sogar die Altölanlage kaufen. Die Anlage für Altöl kann demnächst nach Vereinbarung in Amersfoort besichtigt werden. Dort wird die Maschine neben einem innovativen Neubau von Heilijgers aufgestellt, der größtenteils aus Styropor besteht. Am Ende des Lebenszyklus kann das Haus durch unsere Anlage recycelt werden und so schließt sich der Kreis wieder.
Bei Fragen und Anregungen können Sie mich gerne unter info@pyrolyze.com oder 085 – 3033505 kontaktieren. ”
Peter Klaren und Raymundo Hooten